Erst Klarna, jetzt Stripe: In der Startup-Branche herrscht große Besorgnis über Down Rounds – und das nicht nur bei großen Unternehmen. Wie kann man sie vermeiden?
Finanzierungsphasen sind im Alltag eines Startups von entscheidender Bedeutung. Junge Unternehmen benötigen frisches Kapital, um zu gedeihen. Aber das Funding-Umfeld hat sich in den letzten 18 Monaten grundlegend geändert.
Laut Tobias Hagenau, dem Co-Founder von awork, sind Investorinnen und Investoren vorsichtiger. Das Unternehmen hat Anfang 2023 seine Finanzierungsphase erfolgreich abgeschlossen. Aus seinen Gesprächen ist Hagenau überzeugt, dass VCs derzeit noch genauer hinschauen und sich nur die besten Optionen herauspicken. Metrics wie Profitability und Capital Efficiency sind wichtiger geworden. Die bloßen Wachstumszahlen verloren a Bedeutung. Dies hat Auswirkungen auf die Unternehmensbewertungen. Neuestes Beispiel ist Stripe, dessen Wert um fast die Hälfte auf 50 Milliarden Dollar fiel. Der Rückgang bei Klarna war noch größer, nämlich von 45,6 auf 6,7 Milliarden Dollar.
Investoren verhalten sich vorsichtig. Die beiden Fintechs sind die bekanntesten Beispiele für Down Rounds, mit denen sich die Startup-Szene derzeit beschäftigt. Wenn der Wert eines Unternehmens nach einer aktuellen Finanzierungsrunde geringer ausfällt als in der vorherigen Finanzierungsrunde, kommt es zu einer Down-Runde.
Während Down Rounds in den letzten Jahren selten waren, sind sie heute eher üblich für Startups. Obwohl Gründende und Bestandsinvestoren das Szenario vermeiden möchten, ist ein Wertabschlag nicht unbedingt schlecht. In einem schwierigen Markt erhält das Startup Kapital und muss nicht befürchten, dass es sterben wird.
Die Finanzierung von Startups, ob mit oder ohne Down Round, ist derzeit schwierig. Fremdkapital bietet eine Lösung. Viele Menschen stellen sich die Frage: Wie kann ich frisches Kapital gewinnen, ohne dass es meine Kapitalstruktur beeinträchtigt oder meine Anteile zu stark belastet?
Junge Unternehmen können Fremdkapitalfinanzierung auf verschiedenen Wegen erhalten. Die meisten Menschen könnten keinen Bankkredit haben. Es gibt jedoch Alternativen. Bisher sind Finanzierungsmethoden wie Venture Debt, Revenue Based Financing (RBF) und Recurring Revenue Financing (RRF) hauptsächlich in den Vereinigten Staaten und Großbritannien populär. Immer mehr junge Unternehmen in Deutschland nutzen diese Methode. Unternehmen erhalten bei RBF Kapital und erhalten im Gegenzug einen bestimmten Prozentsatz ihres Umsatzes für einen bestimmten Zeitraum. Wenn der Umsatz steigt, steigen auch die Kosten. Funding-Summe und Kosten bei RRF richten sich nach den wiederkehrenden Umsätzen und bleiben über den gesamten Zeitraum konstant. Im aktuellen Funding-Umfeld sind solche Optionen für Startups ansprechend.
Unternehmen, die jetzt Eigenkapital aufnehmen möchten, müssen exzellente Zahlen vorweisen, um VCs zu überzeugen und damit eine Down Round zu vermeiden. Eine Fremdkapitalfinanzierung kann ihnen helfen, ihr operatives Geschäft zu optimieren, und sie können dann aus einer starken Position ins Finanzieren gehen.