Chinas Wirtschaft wächst immer langsamer. Heute hat die chinesische Statistikbehörde die jüngsten Wachstumszahlen veröffentlicht, die hinter den Erwartungen der Analysten zurückbleiben.
Seit dem Ende der strikten Nullzins-Politik Ende letzten Jahres ist die Erholung der chinesischen Wirtschaft kaum vorangekommen. Nach Angaben der Statistikbehörde stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen dem zweiten Quartal des Vorjahres und dem zweiten Quartal des laufenden Jahres um 6,3%.
Das scheint ein beachtlicher Betrag zu sein, aber im Vergleichsquartal 2022 war die Wirtschaftsleistung wegen der Abriegelung Shanghais extrem niedrig. Die wichtigste Wirtschaftsmetropole des Landes war zwei Monate lang abgeriegelt, die Einwohner durften ihre Häuser nicht verlassen und viele Unternehmen stellten ihren Betrieb ein.Ein Blick auf das vorangegangene Quartal dieses Jahres ergibt ein genaueres Bild. Vergleicht man die Monate April bis Juni mit denen von Januar bis März, so ist die Wirtschaftsleistung nur um 0,8% gewachsen.
In zahlreichen Branchen kriselt es. Die Wirtschaftskrise in China wird immer deutlicher. Die Jugendarbeitslosigkeit hat ein Allzeithoch erreicht. Im Juni waren 21,3% der Menschen zwischen 16 und 24 Jahren offiziell arbeitslos. Nach Daten, die letzte Woche veröffentlicht wurden, ist der Außenhandel im Juni stark eingebrochen. Darüber hinaus befindet sich Chinas hoch verschuldete Bauindustrie, die jahrzehntelang für stabile Entwicklungsraten gesorgt hat, in einer Krise. Den Kommunen geht das Geld aus.
Die kommunistische Staats- und Parteiführung hat im Frühjahr ein Wirtschaftswachstumsziel von fünf Prozent für 2023 festgelegt. Fu Linghui, der Sprecher der Statistikbehörde, erklärte heute, dass dieses Ziel noch erreichbar sei. Beobachter glauben jedoch, dass dies nur möglich ist, wenn die kommunistische Führung enorme Geldsummen in ein Konjunkturprogramm investiert.