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Startups mit Kapitalsorgen – ein Drittel erwägt den Abgang

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Startups mit Kapitalsorgen – ein Drittel erwägt den Abgang
Startups mit Kapitalsorgen - ein Drittel erwägt den Abgang

Mitten in der Pandemie wird 2021 ein florierendes Jahr für die Startup-Branche vorhergesagt. Die Digitalisierung war eine der obersten Prioritäten. Doch die Situation hat sich grundlegend geändert. Die Investoren zögern.

Steigende Zinsen und risikoscheue Investoren stellen deutsche Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom gaben etwa acht von zehn Startups an, dass die Investoren aufgrund der schwachen Konjunktur deutlich vorsichtiger geworden sind. Dementsprechend werden rund 70 Prozent in den nächsten 24 Monaten Kapital benötigen, und zwar durchschnittlich 2,3 Millionen Euro, teilte der Verband am Montag in Berlin mit. Dies entspricht einem Rückgang von fast einem Drittel gegenüber dem Vorjahreswert von 3,3 Millionen Euro.

Laut der Umfrage unter 203 Tech-Unternehmen haben nur 17 Prozent der Startups mit Kapitalbedarf eine Finanzierung für die nächsten zwei Jahre gesichert, während mehr als drei Viertel (79 Prozent) noch auf der Suche sind. Der Umfrage zufolge halten es 14% der Befragten für zweifelhaft, dass sie die erforderlichen Mittel aufbringen können.

Lieber ins Ausland wechseln?

Der Mangel an Risikokapital ist nach wie vor ein Problem in der Startup-Landschaft. Fast ein Drittel (32%) der Gründer glaubt, dass es in Deutschland genügend Risikokapital gibt. Ebenso erwägt etwa ein Drittel (33%), sein eigenes Startup aufgrund des Kapitalmangels in Deutschland ins Ausland zu verlegen. In Deutschland ist ein Börsengang jedoch für die Mehrheit keine Option.

Niklas Veltkamp, Mitglied der Bitkom-Geschäftsführung, stellte fest, dass der durchschnittliche Kapitalbedarf gesunken ist, weil viele Startups in letzter Zeit ihre Kosten eindämmen und ihre Rentabilität steigern mussten. Er fügte hinzu, dass die Zurückhaltung der Investoren die Entwicklung und Expansion der deutschen Startups nicht behindern dürfe. Er fügte hinzu, dass die Politik die Voraussetzungen dafür schaffen muss, dass Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften mehr in Startups investieren.

Nach einem florierenden Jahr 2021, in dem die hiesige Startup-Branche von einem weit verbreiteten Digitalisierungsschub und risikoscheuen Investoren profitierte, hatte der Markt 2022 den Kurs gewechselt. Aufgrund des Ukraine-Konflikts, einer schleppenden Wirtschaft und steigender Zinsen haben sich die Investoren in letzter Zeit zurückgehalten. Die Startup-Branche wird als wirtschaftlicher Innovationsmotor angesehen. Allerdings mangelt es in Deutschland an Risikokapital, insbesondere für größere Finanzierungen.

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Martin Schmidt
Martin Schmidt ist ein renommierter Wirtschaftsexperte und Autor. Er hat langjährige Erfahrung in der Finanzbranche und ist bekannt für seine fundierten Kenntnisse der Kapitalmärkte. Als Wirtschaftsjournalist schreibt er regelmäßig für namhafte Finanzzeitschriften und Online-Plattformen. Martin Schmidt hat mehrere Bücher zu praxisorientierten Finanzthemen veröffentlicht und ist ein gefragter Referent. Sein Talent liegt darin, komplexe wirtschaftliche Konzepte verständlich zu erklären.

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