Immer mehr Bereiche unseres Lebens werden von KI beeinflusst. Es hat das Ziel, die Kamerafunktion von Smartphones zu verbessern, Textbausteine zu ganzen Artikeln zu kombinieren und auch in der Medizin Fortschritte zu erzielen. Aber es gibt immer mehr Stimmen, die vor den Gefahren durch KI warnen.
Die Deutschen betrachten KI als die bedeutendste digitale Zukunftstechnologie. DE-CIX hat eine repräsentative Umfrage von Yougov durchgeführt, die kürzlich veröffentlicht wurde. Laut dieser Umfrage gehen 41 Prozent davon aus, dass sich KI in Zukunft durchsetzen wird.
Einsatz von KI
Unser Alltag enthält bereits künstliche Intelligenz. Selbst einfachste Smartphones besitzen Technologien zur Verbesserung der Bilder. Ob der Portrait-, Beauty- oder Nachtmodus gewählt wird, bearbeitet eine KI im Hintergrund ein per Bildsensor aufgenommenes Bild und lässt den Nutzer entscheiden, ob er mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Der ChatGPT-Textroboter des kalifornischen Startups OpenAI ist ein viel komplizierteres Beispiel für künstliche Intelligenz. Da der Textroboter auf eine beträchtliche Datenbank zurückgreifen kann, kann ChatGPT viele einfache Fragestellungen mit sinnvollen Texten beantworten. In den letzten Monaten hat Microsoft Milliarden US-Dollar investiert, um die OpenAI-Technologie in seine Produkte auf breiter Front zu integrieren. In diesem Zusammenhang besteht der Versuch, die Dominanz des Konkurrenten Google in Frage zu stellen. Google hat die Idee mit Bard, einem eigenen KI-Chatbot, unterstützt und eine umfassende KI-Integration in die Suche und andere Dienste des Unternehmens gefördert.
KI-Entwicklung konzentriert sich auch auf die Medizin. KI wird daher immer wichtiger in der bildgebenden Diagnose. Durch die Verwendung von KI können Ärzte mithilfe von Radiomics den Krebszellentyp genauer identifizieren. Wenn nicht, wäre es für das menschliche Auge häufig schwierig, Unterscheidungsmerkmale zu erkennen. Sie haben die Möglichkeit, eine gezielte Behandlung zu empfehlen, da je nach Art des Krebses unterschiedliche Ansätze erforderlich oder sinnvoll sind. Um Tumoren in verschiedenen Organen wie der Lunge, der Brust, dem Gehirn und der Haut zu klassifizieren, werden Radiomics verwendet.
Es ist möglich, dass man glaubt, dass Künstliche Intelligenz ein großer Fortschritt für die Menschheit ist und in manchen Bereichen wie der Medizin ein Segen sein könnte, aber die Warnungen werden immer lauter. Ausgerechnet einer der „Väter der KI“ hat die Risiken der neuen Technologie deutlich gemacht.
Sogar der Entwickler Geoffrey Hinton, der jahrzehntelang bei Google a der Forschung zu „Deep Learning“ und „neuronalen Netzen“ beteiligt war, hat seinen gut bezahlten Job aufgegeben. Der 75-Jährige warnt in Interviews mit der britischen BBC und der „New York Times“, dass die KI-Programme momentan noch nicht intelligenter sind als wir, aber sie könnten es bald sein.
Er sieht auch „ernste Gefahren für die Demokratie“, da der Wettbewerb Google und Microsoft dazu bringt, gefährlich schnell neue KI zu entwickeln und somit die Verbreitung von Falschinformationen voranzutreiben. Diese Vision ist durchaus realistisch, da die gezielte Verbreitung von Fake News durch die Gewinnung persönlicher Daten über soziale Medien bereits zweimal zu unerwarteten politischen Ereignissen geführt hat.
Nachdem die Briten 2016 für den Austritt aus der EU stimmten, wurde bekannt, dass die Datenfirma Cambridge Analytica für die Verbreitung europafeindlicher Fake News verantwortlich war. Auch bei der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im selben Jahr war die Erhebung von Daten und ihre spätere Verbreitung bei der gezielten Verbreitung von falschen Informationen wichtig.
Grüße von George Orwell
Daher wird künstliche Intelligenz besonders im EU-Parlament kritisch betrachtet. Jedoch suchen die Europäer auch nach China, da dort bereits KI für das Social Scoring verwendet wird. In der Volksrepublik gibt es mittlerweile flächendeckende Kameraüberwachung der Bürger. Wer nichts tut, was der autoritären Regierung in Peking missfällt, erhält von diesen fleißigen Bienchen digitale Überwachung. Im Gegensatz dazu werden schwarze Schafe im Social Socring benachteiligt und bei der Vergabe von Jobs oder Krediten benachteiligt. Gegner des Regimes und Mitglieder ethnischer Minderheiten wie den Uiguren befinden sich jedoch häufig in einem sogenannten „Umerziehungslager“. Es kommt unweigerlich zu Erinnerungen a George Orwells Buch „1984“.
In Straßburg haben der EU-Ausschuss für Binnenmarkt und der Justizausschuss des EU-Parlaments vorgeschlagen, dass diskriminierende Nutzung von KI-Systemen wie Social Scoring untersagt werden sollte. Laut dem Parlament geht es insbesondere um das einfache Lesen von biometrischen Daten aus sozialen Medien und die Schaffung von Datenbanken zur Erkennung von Gesichtern aus Aufnahmen von Überwachungskameras. Die EU-Politiker kritisieren auch den enormen Stromverbrauch von KI.
Jedoch kehren wir zu Hinton, dem Vater der KI, zurück. Der ehemalige Google-Entwickler sieht auch auf dem Arbeitsmarkt große Risiken. Einerseits könnte künstliche Intelligenz einfache, körperlich anstrengende Aufgaben wie „Sklavenarbeit“ eliminieren. Dies gilt beispielsweise für die Lieferung von Gegenständen, die von Maschinen wie Drohnen angetrieben werden könnten. Andererseits könnten auch „bessere Beschäftigungen“ durch KI beeinträchtigt werden.
Insbesondere in der literarischen Branche herrscht Furcht. Bereits heute sind Textroboter wie ChatGPT in Sekundenschnelle in der Lage, Referate, Werbetexte oder Programm-Codes zu generieren. Die Software kann selbst einfache Übersetzungen ohne große Fehler erzeugen. Die Journalisten, die seit dem Aufstieg des Internets bereits erhebliche finanzielle und politische Macht verloren haben, befürchten auch, dass sie bald von Textrobotern ersetzt werden könnten. ChatGPT kann die journalistische Sorgfaltspflicht, die ein wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Demokratie ist, vernachlässigen.
Auch in der Musikbranche gibt es Angst. Selbst bekannte Musiker wie Sting, ein Rockstar aus Großbritannien, warnen vor dem Einsatz von KI. In einem Interview mit der BBC betonte der 71-Jährige, dass die Elemente der Musik von uns, den Menschen, bestimmt sind. In den kommenden Jahren werden wir alle dafür kämpfen müssen, unser menschliches Kapital vor KI zu schützen.
Zuletzt hatten einige Musiker künstliche Intelligenz in ihre Lieder integriert. In einem seiner Songs fügte David Guetta die Stimme von Eminem hinzu. Daraufhin wurde ein Lied aus den Online-Streaming-Plattformen gelöscht, das mithilfe von KI die Stimmen von Sängern wie Drake und The Weeknd geklont hatte.
Währenddessen hat die Musikindustrie eine Kampagne namens Human Artistry Campaign gestartet, um sich gegen künstliche Intelligenz zu rüsten. Sie warnt davor, dass KI-Unternehmen, indem sie ihre Software mit kommerziell veröffentlichter Musik trainieren, das Urheberrecht verletzen. Es wird noch debattiert, ob Musik, die mit KI erstellt wurde, urheberrechtlich geschützt werden kann.
Experten verlangen eine Pause in der Entwicklung Hintons ehemaliger Arbeitgeber Google hat in einer Erklärung seine Dankbarkeit für seine Leistungen zum Ausdruck gebracht. Google bleibt jedoch „verpflichtet, KI verantwortungsvoll zu behandeln“ und übt kontinuierlich dazu beim Verständnis der Gefahren. Es gibt jedoch auch Stimmen aus der Technologiebranche, die eine Unterbrechung der Entwicklung der KI verlangen, um negative Entwicklungen zu bekämpfen.
In einem offenen Brief, der von Elon Musk, dem Gründer von Tesla und anderen Experten unterzeichnet wurde, heißt es, dass KI-Systeme mit einer Intelligenz, die Menschen Konkurrenz macht, große Risiken für Gesellschaft und Menschheit darstellen können. Erst wenn wir sicher sind, dass ihre Auswirkungen positiv und ihre Risiken kontrollierbar sind, sollten leistungsstarke KI-Systeme entwickelt werden.
Selbst ChatGPT-Erfinder OpenAI, Sam Altman, glaubt nicht a seine eigenen Erfolge und fordert eine gesetzliche Regulierung von Textrobotern und anderen KI-Systemen. Während einer Anhörung im US-Senat in Washington sagte Altman, er sehe das Risiko der Verbreitung von Falschinformationen mit Hilfe von KI. Allerdings werden nur wenige Unternehmen aufgrund der enormen Ressourcen reguliert werden müssen.